Der Rückschnitt im Herbst | Erfahren Sie hier alles Wissenswerte
Der Herbst ist eine der wichtigsten Zeiten im Gartenkalender, besonders wenn es um den Rückschnitt von Bäumen, Sträuchern und Stauden geht. Ein gut geplanter Rückschnitt im Herbst sorgt nicht nur für einen gepflegten Garten, sondern Sie unterstützen auch die Gesundheit und fördern das Wachstum Ihrer Pflanzen im kommenden Jahr. Doch worauf kommt es eigentlich an? In diesem Beitrag erfahren Sie, warum der Rückschnitt im Herbst sinnvoll ist, welche Pflanzen davon profitieren und wie Sie am besten dabei vorgehen.
Warum ist der Rückschnitt im Herbst eigentlich so wichtig?
Ein Rückschnitt von Pflanzen, Stauden, Bäumen und Hecken im Herbst ist ideal, da sich im Herbst viele Pflanzen in ihre Winterruhe zurückziehen. Die Energie wird dabei in die Wurzeln verlagert, wodurch ein Wachstum überhalb der Erdoberfläche reduziert wird.
Dieser Zeitpunkt ist ideal, um
1. Kranke und abgestorbene Teile zu entfernen: Das ist wichtig, um die Ausbreitung von Krankheiten und Pilzen zu verhindern.
2. Dichtes Geäst auszulichten: So wird die Pflanze besser belüftet und bekommt mehr Licht, was Schimmel- und Pilzbefall im Winter vorbeugt.
3. Das Wachstum der Pflanzen zu fördern: Durch den Rückschnitt im Herbst können Sie Platz schaffen für neue, kräftige Triebe im Frühjahr.
Welche Pflanzen sollten im Herbst geschnitten werden?
Manche Pflanzen sind für einen Herbstschnitt bestens geeignet, andere hingegen nicht. Daher haben wir Ihnen einige Pflanzen aufgelistet, bei welchen Sie einen Rückschnitt durchführen können und bei welchen Sie im Herbst besser nichts zurückschneiden.
Nachfolgende Pflanzen können Sie im Herbst zurückschneiden:
1. Obstbäume:
Apfel-, Birnen- und andere Kernobstbäume eignen sich für einen Herbstschnitt, da so die kommende Ernte gestärkt werden kann.
2. Laubsträucher:
Besonders Sträucher, wie Hartriegel oder Spierstrauch können im Herbst ausgelichtet werden. Achten Sie darauf, Sträucher auch im unteren Teil auszulichten.
3. Stauden:
Verblühte und abgestorbene Stauden, wie Phlox oder Rittersporn sollten bis kurz über den Boden zurückgeschnitten werden
4. Hecken:
Thuja, Liguster oder Buche können Sie im Herbst einen Formschnitt verpassen
5. Rasen:
Auch Ihr Rasen verlangt noch einen Rückschnitt, ehe es in die kalten Monate geht. Gepaart mit einem passenden Herbstdünger kann der Rasen dann gut über die Wintermonate kommen und sich im Frühjahr wieder entfalten.
Bei diesen Pflanzen sollten Sie im Herbst nichts zurückschneiden:
1. Frühjahrsblüher:
Pflanzen wie Forsythien oder Flieder sollten nicht im Herbst geschnitten werden, da sie ihre Blütenansätze für das nächste Jahr bereits ausgebildet haben
2. Empfindliche Pflanzen:
Rosen (insbesondere die Pfingstrose) oder mediterrane Pflanzen, wie Lavendel schneiden Sie besser im Frühjahr, um Frostschäden im bevorstehenden Winter und Beeinträchtigungen im Blütenwachstum zu vermeiden
3. Ziergräser:
Diese Gräser sollten nicht zurückgeschnitten werden. Binden Sie die Gräser stattdessen im oberen Bereich zusammen, damit diese die bevorstehende kalte Jahreszeit gut überstehen
Wie führt man den Rückschnitt im Herbst richtig durch?
Beachten Sie nachfolgende 4 Punkte, um den Rückschnitt richtig durchführen zu können.
1. Werkzeug vorbereiten:
Essentiell für einen sauberen Rückschnitt sind scharfe Gartenscheren, Sägen und Astscheren. Schärfen Sie daher vorab Ihre Werkzeuge oder lassen Sie diese von einem Fachmann schärfen.
2. Die richtige Technik anwenden:
Schneiden Sie immer knapp oberhalb einer Knospe oder Verzweigung. Vermeiden Sie hingegen stumpfe Schnitte, da diese die Pflanze schädigen können.
3. Nicht zu radikal zurückschneiden:
Besonders bei Sträuchern gilt die Faustformel, dass nicht mehr, als ein Drittel der gesamten Pflanze zurückgeschnitten werden soll
4. Schnittreste entsorgen:
Krankes Pflanzenmaterial entsorgen Sie über den Hausmüll, gesunde Äste und Blätter können kompostiert werden
Beachten Sie diese 3 Tipps für den Herbst-Rückschnitt:
1. Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt:
Warten Sie am besten auf einen trockenen Herbsttag gepaart mit einem bewölktem Himmel, um einen möglichen Pilzbefall zu vermeiden. Vermeiden Sie den Rückschnitt bei Frost.
2. Empfindliche Pflanzen schützen:
Nach dem Rückschnitt können Sie empfindliche Wurzeln oder Triebe mit Mulch oder Reisig abdecken
3. Gesetzlich zugelassenen Zeitraum für Rückschnitt beachten:
Grundsätzlich gilt, dass ein Rückschnitt nur zwischen dem 01. Oktober bis Ende Februar des Folgejahres durchgeführt werden darf aufgrund der brütenden Vögel. Außerhalb dieses Zeitraums sind lediglich Pflegeschnitte zugelassen.
Fazit: Der Herbstschnitt lohnt sich doppelt
Ein gut durchgeführter Rückschnitt im Herbst sorgt nicht nur für einen gepflegten Garten, sondern bildet auch das Fundament für ein gesundes Wachstum und eine prachtvolle Blüte im kommenden Jahr. Mithilfe eines sauberen Rückschnitts zum passenden Zeitpunkt können Sie Ihre Pflanzen und Bäume so optimal auf die bevorstehenden, kalten Wintermonate vorbereiten.